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Veröffentlicht am 31. August 2023

Feste und Bräuche im Herbst

Die Mehrzahl der Herbstfeste steht im Zusammenhang mit Ernte und Weinlese. Zahlreiche Umzüge, Märkte, Tanzveranstaltungen und Schaubuden überall in der Schweiz laden zum Feiern ein.

Winzerfeste in allen Weinregionen

Ein festlich geschmückter Umzugswagen mit Blumendekoration und künstlichen Kühen, fährt durch eine dicht gedrängte Menschenmenge.

Um die Weinlese zu feiern werden in allen Weinregionen der Schweiz Winzerfeste gefeiert. Das Bedeutendste ist jenes in Neuenburg: Ende September wir die Innenstadt abgesperrt und es wird drei Tage lang gefeiert. Vevey begeht seine «Fête des Vignerons» alle 25 Jahre. In Umzügen ziehen hunderte von Darstellern und Tieren durch den Ort. Die letzte «Fête des Vignerons» fand 2019 statt, drei Jahre zuvor wurde diese Tradition von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe aufgenommen.

Auch in der Deutschschweiz wird die Weinlese ausgiebig gefeiert. Das Winzerfest in Döttingen im Kanton Aargau, gehört zu den grössten des Landes. Weiter südlich, im Tessin, vereinen herbstliche Feste wie PerBacco! in Bellinzona oder die Festa d’Autunno in Lugano lokale Weine, Musik, Märkte und traditionelle castagnate, gesellige Anlässe, bei denen auf den Strassen geröstete Kastanien genossen werden. Sie vermitteln die warme und lebendige Atmosphäre der Erntezeit in der italienischsprachigen Schweiz.

Herbstmessen und Märkte

Neben den ländlichen Festen bringt der Herbst auch grosse Messen mit sich, die Tradition, Gastronomie und Unterhaltung vereinen. Die Basler Herbstmesse, die erstmals 1471 stattfand, ist die älteste und grösste Messe der Schweiz.2 Sie erstreckt sich über mehrere Plätze in der Altstadt und zieht jedes Jahr über eine Million Besucherinnen und Besucher an. Hier trifft man auf eine einzigartige Mischung aus Handwerkskunst, regionalen Spezialitäten und Fahrgeschäften. Weiter südlich feiert die Foire du Valais in Martigny die Walliser Kultur mit regionalen Weinen, Käsen und Viehausstellungen und verbindet Tradition mit einem geselligen Gemeinschaftsgeist.

Der Alpabzug

Eine Gruppe festlich geschmückter Kühe mit bunten Blumenkränzen wird auf einem asphaltierten Weg durch eine grüne, bergige Landschaft geführt.

Jeden Herbst findet in den Alpenregionen eine der schönsten Schweizer Traditionen statt: der Alpabzug (französisch Désalpe). Er markiert die Rückkehr des Viehs aus den Sommerweiden in den Bergen in die Täler. Die Bäuerinnen und Bauern schmücken ihre Kühe mit Blumenkränzen und grossen Glocken, während sich ganze Dörfer versammeln, um mit Musik, Märkten und regionalen Spezialitäten zu feiern. Beliebte Alpabzüge finden in Charmey, Saint-Cergue und Urnäsch statt und bieten einen authentischen Einblick in das lebendige Alpenbrauchtum der Schweiz.

Bénichon-Kilbi im Kanton Freiburg

Im Kanton Freiburg wird die «Bénichon-Kilbi» mit üppigen Mahlzeiten, Tänzen, Umzügen und Musik gefeiert. Dieses Strassenfest wird im ganzen Kanton gefeiert – im Unterland am zweiten Sonntag im September, in den Bergregionen am zweiten Sonntag im Oktober.

Älpler- oder Sennenchilbi in der Innerschweiz

Die Zentralschweiz und insbesondere die Halbkantone Ob- und Nidwalden sind bekannt für ihre Erntedankfeste. Diese Strassenfeste unter dem Namen Älpler- oder Sennenchilbi finden jeweils am dritten Sonntag im Oktober statt. Sennen sind jene Frauen und Männer, die den Sommer durch auf der Alp das Vieh bewirtschafteten, also Hirten und Käser. Sie versammeln sich auf dem Dorfplatz und geben Sprüche zum Besten und machen sich über die Dorfgrössen lustig.

Der «Zibelemärit» in Bern

Ein Marktstand zeigt eine bunte Auswahl an Zwiebelzöpfen mit Blumendekoration.

Am vierten Montag im November findet in Bern ein grosser Zwiebelmarkt statt, auf Berndeutsch der «Zibelemärit». statt. Die Stadt schmückt sich bunt und an den Marktständen werden Zwiebeln, Wintergemüse, Keramikgeschirr, Magenbrot und Souvenirs verkauft.

Unspunnenfest in Interlaken

Ein Mann wirft einen großen Stein, während Zuschauer zuschauen und fotografieren.

Das Unspunnenfest ist ein Schweizer Trachten- und Älplerfest und findet etwa alle 12 Jahre in Interlaken statt. In dessen Mittelpunkt steht Volksbrauchtum wie Schwingen, Jodeln und das Stossen des 83,5kg schweren Unspunnensteins. Zum ersten Mal fand das Unspunnenfest 1805 statt, das nächste ist für 2029 geplant.