Zum Hauptinhalt springen

Veröffentlicht am 6. November 2024

Kultur

Das Kulturschaffen in der Schweiz ist durch das föderalistisch geprägte System, die vier Sprachen und die zahlreichen Traditionen des Landes enorm vielfältig. Gefördert wird die Kultur durch die öffentliche Hand, den Lotteriefonds und private Mäzene. Im Welterbe-Katalog der UNESCO sind dreizehn Stätten der Schweiz aufgelistet.

Maschinelle, bewegte und wassersprühende Skulpturen im Wasser am Theaterplatz in Basel.

Die regionalen Kulturen unterscheiden sich in der Schweiz teilweise stark voneinander, befruchten sich aber auch gegenseitig. Besonders beliebt sind Museen, allen voran die Vielzahl an Kunstgalerien und -auktionen mit internationaler Ausstrahlung. Die Theater- und Tanzszene weist einige feste Schauspielhäuser auf, daneben präsentiert sich eine lebendige freie Szene mit Kleinformationen und Laientheater. Schweizer Design besticht durch Qualität und Zeitlosigkeit, während die Stärken des filmischen Schaffens bei Dokumentarfilmen liegen. Schweizer Literatur thematisierte in der Vergangenheit meistens das eigene Land, in der Neuzeit werden zunehmend Inhalte von weltweitem Interesse verarbeitet. Für Architektur ist die Schweiz ein fruchtbarer Boden und hat einige international erfolgreiche Architekten hervorgebracht.

Filmausschnitt: Heidi auf einer Blumenwiese in den Bergen mit einer Ziege.

Fakten und Zahlen zur Kultur in der Schweiz

  • In der Schweiz gibt es 1053 Museen mit durchschnittlich über 10 Millionen Besucherinnen und Besuchern jährlich. Wobei eine kleine Minderheit (5 %) aller Museen mehr als 50 000 Eintritte pro Jahr verzeichnen. Am meisten besucht werden Kunstmuseen und naturwissenschaftliche Museen.
  • Zwei von drei Einwohnerinnen oder Einwohnern besuchen im Laufe des Jahres mindestens eine musikalische Darbietung, und 20 % spielen ein Musikinstrument.
  • Die umfangreichste Bibliothek der Schweiz ist die Kantons- und Universitätsbibliothek Lausanne mit insgesamt 8,4 Millionen physischen Einheiten.
  • «Heidi», die Geschichte des Waisenmädchens aus den Bergen, wurde in über 50 Sprachen übersetzt und verarbeitet als Theaterstück, Musical und Ballett. Seit 1920 wurde «Heidi» immer wieder neu verfilmt, in den USA, in Japan (als Comic-Serie) und in Europa, zuletzt 2015 vom Regisseur Alain Gsponer. «Heidi» bestärkte vielerorts das Klischee der Schweiz als Alpenparadies, widerspiegelt aber die Geschichte vieler Schweizer Auswanderer.
  • Die Schweiz zählt 78 bedeutende Berufstheater, wovon sich 56 im französischen Landesteil befinden. Weiter sind 865 Theatervereine und über 330 Tanzvereine im Schweizerischen Vereinsverzeichnis eingetragen.
  • Die öffentliche Hand gibt jährlich rund 350 Franken pro Einwohnerin und Einwohner für die Kultur aus, was 0.4 % des BIP entspricht. Und die kantonalen Lotteriefonds unterstützen das Schweizer Kulturschaffen jährlich mit über 150 Millionen Franken.
  • Die Städte Genf, Zürich und Basel haben die höchsten Kulturausgaben pro Einwohnerin und Einwohner und sind damit die wichtigsten kulturellen Zentren der Schweiz.
  • Die Liste der UNESCO-Welterbegüter enthält dreizehn Stätten aus der Schweiz, neun davon wegen ihrer kulturellen Bedeutung und vier wegen ihrer landschaftlichen Schönheit.

Mehr dazu

Atelier auf der Biennale Venedig mit Besuchern

16. November 2022

Kulturpolitik

Gemeinden und Kantone sind die grössten öffentlichen Geldgeber für die Kultur, während Pro Helvetia und das Bundesamt für Kultur die Politik umsetzen.

Ausblick auf Weinberge des Lavaux am Genfer See

16. Juni 2023

UNESCO-Welterbe

Von der mittelalterlichen Baukunst zur Architektur der Moderne, von riesigen Gletschergebieten zu Buchenurwäldern – die Schweiz beinhaltet 13 vielfältige Standorte des UNESCO Welterbes.

Raumansicht des Hodlersaals im Kunsthaus Zürich mit dem Werk "Der Tag" von Ferdinand Hodler.

19. September 2024

Kulturschaffen in der Schweiz

Die Kulturszene in der Schweiz ist so vielfältig wie ihre Sprachen, Mentalitäten und Landschaften.