Soziale Aspekte
Die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz kommen in den Genuss einer hochstehenden sozialen Sicherheit. Ein stabiler Arbeitsmarkt mit tiefer Arbeitslosigkeit sichert den Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz ein im europäischen Vergleich hohes Einkommen. Fast ein Drittel dieses Einkommens wird aufgewendet, um ein engmaschiges Gesundheits- und Sozialsystem zu unterhalten.
Die Schweiz verfügt über einen stabilen Arbeitsmarkt mit geringer Arbeitslosigkeit und erwirtschaftet ein vergleichsweise hohes Bruttoinlandprodukt (BIP). Dank einer kooperativen Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgeberinnen und -gebern wird ausserordentlich wenig gestreikt.
Ein im europäischen Vergleich hohes Lohnniveau wird ausgeglichen durch die entsprechend hohen Lebenshaltungskosten. Dennoch kann pro Haushalt rund 15 % des Einkommens gespart werden. Durchschnittlich wenden die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz fast einen Drittel ihres Einkommens für Sozialabgaben, Steuern und Krankenversicherungen auf. Diese Aufwendungen ermöglichen ein hochstehendes, wenn auch teures Gesundheitssystem und ein engmaschiges Netz von Sozialversicherungen.

Fakten und Zahlen zu sozialen Aspekten der Schweiz
- Die Schweizer Haushalte geben von ihrem durchschnittlichen Bruttoeinkommen (9788 Franken) 13,9 % für die Wohnungsmiete, 6,8 % für den Verkehr und ebenfalls 6,8 % für Nahrungsmittel und Getränke aus.
- Die Beschäftigungsrate der Schweiz bei den 20- bis 64-Jährigen liegt mit 81,9 % deutlich über dem EU-Durchschnitt von 74,6 % und gehört zu den höchsten in Europa (2022, eurostat).
- Die erwerbstätige Bevölkerung arbeitete 2022 insgesamt 7,9 Milliarden Stunden.
- Die tatsächlichen Arbeitsstunden pro Woche für Vollbeschäftigte in der Schweiz belaufen sich auf 42 Stunden und 44 Minuten. Damit liegt die Schweiz im EU/EFTA-Vergleich an der Spitze vor Rumänien und deutlich über dem EU-Durchschnitt von 38 Stunden und 20 Minuten.
- Der durchschnittliche Bruttolohn für eine Vollzeitstelle belief sich 2020 auf 6665 Franken pro Monat.
- Die 1953 geschaffene Erwerbsersatzordnung (EO) war zunächst auf Militärdienstleistende beschränkt. Heute entschädigt sie auch bei Mutterschaft, Vaterschaft, Adoption und bei der Betreuung von schwer beeinträchtigten Kindern.
- Im Jahr 2023 belief sich die durchschnittliche Monatsprämie für die obligatorische Krankenpflegeversicherung (inkl. Unfalldeckung) auf 393 Franken pro Person.
- Die Prämien für die obligatorische Krankenpflegeversicherung variieren von Kanton zu Kanton sehr stark. Eine Police mit gleichen Leistungen kostet in Basel-Stadt 1,8-mal so viel wie in Appenzell-Innerrhoden.
- Über 17 000 Arztpraxen und ambulante Zentren stehen der Bevölkerung zur Verfügung (2021). Die Bevölkerung lebt durchschnittlich einen Kilometer vom nächsten Standort entfernt, an dem medizinische Leistungen angeboten werden.
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Produktivität
Das Schweizer BIP pro Kopf bewegt sich auf hohem Niveau und ist gemessen am Kaufkraftstandard deutlich höher als der EU-Durchschnitt.

Arbeitsmarkt
Von den 4,5 Millionen Arbeitstätigen in der Schweiz sind fast die Hälfte Frauen. Die Arbeitslosenquote gehört zu den tiefsten in Europa.

Haushaltseinkommen und -ausgaben
In der Schweiz sind die Preise höher als in Europa. Dennoch kann pro Haushalt mehr als 15 % des Einkommens gespart werden.

Soziale Vorsorge
Die soziale Vorsorge in der Schweiz ist engmaschig und umfasst Kranken- und Unfallversicherungen, Erwerbsersatzleistungen, Familienzulagen sowie Renten.

Gesundheitssystem
Das Schweizer Gesundheitswesen ist föderalistisch geprägt. Die qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung mit ihrem dichten Netz an Arztpraxen und Spitälern ist kostenintensiv.